Die Racketlon German Open 2023, präsentiert von ORA Funky Cat – Autohaus P. Bollack GmbH in Bammental, in der Rückschau:
Unter einem „Gummi-Arm“ können sich Handball-, Basketball- oder auch Baseballspieler durchaus etwas vorstellen. In den entscheidenden Situationen wird der Arm schon mal butterweich. Das gilt erst recht für jeden, der in den Racket-Sportarten sein Glück versucht. Genau so, wie knapp 90 Sportlerinnen und Sportler aus 13 Nationen, die an einem heißen Wochenende im Racket Center Nußloch in einem Racketlonturnier um Weltranglistenpunkte und Pokale kämpften. Wer in einem Match, beginnend mit Tischtennis, danach Badminton, im Anschluss Squash und dann im Tennis, mit seinem Kontrahenten immer noch gleichaufliegt, kommt in die Situation, in der ein einziger Punkt alles entscheidet. Man stelle sich vor: es wurden vier Sätze bis jeweils 21 Punkte ausgetragen. Am Ende entscheidet ein einziger Ballwechsel im Tennis über Sieg und Niederlage. Wenn es zum „Gummiarm“ kommt, ist dies ein Highlight in jedem Racketlon-Turnier. Dann zeigt es sich, wer die Nerven behält oder wessen Arm zu Gummi wird. Ein solches Spektakel bot sich den Zuschauern in der Beginnerkategorie bei den Frauen. Rebecca Bäuerle konnte sich dabei gegen die erst 14-jährige Lena Schädler durchsetzen und gewann dadurch später auch diese Konkurrenz.
Dass Racketlon stets auch Sportler*innen unterschiedlicher Leistungs- und Altersklassen eine Teilnahmemöglichkeit bietet, macht diese Sportart so reizvoll für jedermann. Mentale Stärke braucht es dabei in jeder Kategorie. Umso erfreulicher, dass mit Michael Pfeiffer ein Heidelberger die heimatliche Fahne hochhalten und sich nervenstark die Goldmedaille sichern konnte.
Spieler des Wochenendes war Cornelius Radermacher. Der Berliner trat im Elite-Feld im Einzel, Herren-Doppel sowie Mixed-Doppel an und räumte in allen drei Kategorien den Pokal ab. Im Herrendoppel konnte er an der Seite des Hamburgers Max Plettenberg das Finale gegen das dänische Team aus Kresten Hougaard und Stine Jacobsen – Frauen dürfen auch in der Konkurrenz der Männer mitspielen – für sich entscheiden.
Im Mixed-Doppel war Stine Jacobsen, die Weltranglistenerste der Frauen, nicht mehr Gegnerin, sondern Partnerin. Das Finale gegen die Französin Flore Allègre und den Schweizer Nicolas Champod gewannen sie souverän. Bevor es allerdings zum Tennis kam, waren Radermacher/Jacobsen lediglich einen Punkt vorne und mussten sich mit einem hart umkämpften Tennismatch den Sieg im Mixed-Doppel der A-Kategorie erkämpfen.
Den Höhepunkt markierten die beiden Finalspiele in der Eliteklasse am Sonntag, die über die Facebookseite des internationalen Racketlonverbands live per Videomitschnitt übertragen wurden. Bei den Elite-Frauen standen sich Flore Allègre und Stine Jacobsen gegenüber. Nach über einer Stunde stand die Siegerin fest. Stine Jacobsen aus Dänemark konnte sich, nachdem sie im Jahr zuvor gegen die Deutsche Nathalie Vogel den Kürzeren zog, im diesjährigen Racketlonturnier wieder die Krone aufsetzen und als Nummer eins der Welt ihrer Favoritenrolle gerecht werden.
Der krönende Abschluss nach viele heißen Partien war das Männerfinale im Elite-Feld. Cornelius Radermacher traf auf den Franzosen Sylvain Ternon. Mit 16 Punkten Vorsprung für Radermacher ging es zum Tennis. Es reichten ihm sieben Punkte, um in souveräner Manier auch den dritten Titel an diesem Wochenende für sich zu verbuchen. Mit 21:11, 17:21, 21:11, 6:7 entschied der 36-jährige die Partie für sich und durfte sich als Racketlon German Masters Sieger feiern lassen.
Schon jetzt plant die veranstaltende GSM die Racketlon German Open 2024. Die große Begeisterung, die dieses außergewöhnliche Turnier aufgrund der sportlichen Vielseitigkeit, aber auch wegen der Sportlichkeit im Umgang zwischen allen Athleten untereinander, entfacht, lässt auch im kommenden Jahr ein volles Starterfeld und ein voll belegtes Racket Center erwarten.